Peter Prange zwischen Phantasie und Wirklichkeit

28 Mai

Unterwegs von der Phantasie in die Wirklichkeit, oder umgekehrt von der Wirklichkeit in die Phantasie. Himmelsdiebe ist ein Roman, der sich schon durch den kühnen Lebensentwurf des Künstlers Max Ernst selbst legitimiert. Ein Roman über einen Surrealisten, der mit seiner Geliebten Leonora Carrington nach Südfrankreich floh, um sich durch die Kraft der Imagination eine eigene Realität zu entwerfen, um sein künstlerisches Konzept zu leben und der Wirklichkeit entgegenzustellen. Eingetaucht in eine Gegenwelt der Phantasie und Kreativität machte auch Peter Prange sich auf den Weg und kreierte, angetrieben von einer verborgenen Vision, die durch den historischen Stoff von Max Ernst nur ergänzt wurde, einen Roman, der vielmehr Sinnbild als Biographie sein will, vielmehr Metapher als Spiegelbild der Wirklichkeit. Wenn Peter Prange über sein Buch spricht, spürt man, wie sehr er sich selbst darin wiederfindet, wie er sich durch das Schreiben in eine andere, eine phantastischere und kreativere Welt projiziert, in seinen Büchern Grenzen überschreitet und Visionen auslebt, wofür ihm in der Realität der Mut fehlt. So magisch und dämonisch die surrealistischen Reliefs und Skulpturen an den Wänden von Ernsts Haus in Frankreich erscheinen, so geheimnisvoll und mythisch mutet auch die Atmosphäre im Roman an. Wie Max Ernst sich ein Leben nach dem Maßstab seiner eigenen Ideen und Imagination erschuf, so zwingt auch Peter Prange in seinem Roman die Realität, sich seiner Phantasie zu beugen.

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